Wie kann der Mensch Freude am Unsinn haben? Soweit nämlich
auf der Welt gelacht wird, ist dies der Fall; ja man kann sagen,
fast überall wo es Glück gibt, gibt es Freude am Unsinn.
Friedrich Nietzsche
Das Kreisen und Drehen, unterschiedliche Zyklen und das Karussell - das spielerische Erleben des Drehens - sind der Ausgangspunkt des Projekts. Das Material besteht aus Gedichten und musikalischen Elementen, die wir während unseres Arbeitsprozesses geschrieben und komponiert haben.
Entstanden sind 28 Miniaturen, poetische Wortkompositionen, Wortfügungen, die sich zu unserer eigenen Verwunderung zu eigenwilligen und abenteuerlichen Liebesgedichten verdichtet haben. Die einzelnen Textfetzen und Worte leuchten zyklisch auf, wie die Farben und Lichter des sich drehenden Karussells.
Die Musik umspielt den Klang des Wortes und den Fluss der Sprache. Sie verstärkt die Form des Textes, schafft Räume für das Wort und steht zuweilen auch ganz für sich.
Wir hören gewissermassen dem Drehen des Karussells zu. Zuweilen ändert die Perspektive. Mal sind wir mitten im Kreisen, mal stehen wir ausserhalb des Geschehens.
Es gibt zwei Protagonisten: Hil und Nars. Sie sitzen auf einem Pferd und einem Nashorn und drehen sich mit Worten und Musik auf dem Karussell, das die Welt bedeutet.
wind
kühler wind
mondenluft
wind
kühler wind
reist mit auf perd
reist mit auf elefant
wind wind wind
musik im wind
licht im wind
wind
wild und
windverweht
dein froher schrei
(Miniatur 23 aus dem Script)
LIVIO ANDREINA Sprache, Orgelpfeifen
PHILIPP LEON FANKHAUSER Sprache, Gitarre
Kostüme, Bühne:
AnnaMaria Glaudemans
Technik:
Martin Brun
Fotografie:
Sepp de Vries
Wir haben das THEATER HILNARS 2015 gegründet.
Anlass war die Arbeit an Kurt Schwitters URSONATE. Seither widmen wir unsere
Produktionen dem Unsinn und seinem poetischen Ausdruck in Wort und Klang. Dieses Feld
befreit uns vom Zweckmässigen und Konformen. Es führt uns in die Bereiche des
Unbestimmten und des Unvorhergesehenen.
Was uns begeistert: das freie kindliche Spielen mit Lauten, Klängen, Worten und Sätzen, die
unkonventionellen, fantastischen Beschreibungen der Dinge und Menschen und die
abenteuerliche Logik des Traumes.
Es tut gut, sich ab und an vom Sinn und den Bedeutungen zu verabschieden und die Lust am
Klang zu feiern, um den Sinn neu zu entdecken.
Beim Arbeiten an unseren Produktionen haben wir dieses Glück, diese Freude erlebt, und
wollen dies mit unserem Publikum teilen.
Hier geht's zu unseren früheren Produktionen!
Fuka Fonds Luzern
Gemeinnützuige Gesellschaft Luzern
rkk
Gemeinde Meggen
Gemeinde Ebikon
Strebi Stiftung
Edwin Fischer-Stiftung
Migros Kulturprozent
SIS, Schweizerische Interpreten Stiftung
Jürg George Bürki-Stiftung
Ernst Göhner Stiftung