100 JAHRE WELTTHEATER EINSIEDELN

von Lukas Bärfuss, Regie: Livio Andreina
Bühne, Kostüme: AnnaMaria Glaudemans
Musik: Bruno Amstad
Choreo: Graham Smith
Dramaturgie: Judith Gerstenberg
PREMIERE 11. Juni 2024

 

Bruno Amstad ist am 25. Januar diese Jahres gestorben.
Seine Musik, die er für das Welttheater komponiert hat, bleibt
und das ist eine grosse Freude in unserer Trauer um den lieben Menschen und grossartigen Musiker.

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Danke Bruno und leb wohl!

 

 

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Unsere Proben wurden jäh unterbrochen, Grenzen geschlossen, Kontakte beschränkt, Sperrstunden verhängt, das soziale wie kulturelle Leben war weltweit nahezu zum Erliegen gekommen. Dann kam der Krieg nach Europa zurück. Es sind Erschütterungen, die wir außerhalb unseres Lebenshorizontes glaubten.

„Die Welt ist aus den Fugen“ – dieser allen Bühnenmenschen vertraute Satz beschreibt nun unsere Realität.

Und da denken wir an das Theaterspielen? Die Antwort ist ein unbedingtes JA. Vielleicht ist es wichtiger denn je, insbesondere wenn es sich mit einem solch einzigartigen Erbe verbindet, das Einsiedeln nun seit hundert Jahren pflegt. Es geht um viel mehr, als darum, ein Theaterstück auf die Beine zu stellen, es geht darum, sich aufzusuchen, gemeinsam die Verunsicherung auszuhalten, Verbindung aufzunehmen mit den essenziellen Fragen des Menschseins, Freundschaften zu schließen, die Geschichte weiterzuerzählen. Leichtigkeit zurückzugewinnen. Miteinander zu spielen. Die Energie zu spüren, die in der Gemeinsamkeit Vieler liegt. Es ist eine beglückende Erfahrung, sich gegenseitig die Bodenwärme geben zu können, die es zum Gedeihen einer solchen Unternehmung braucht. Der Zeitenlauf hat sich auf Lukas‘ Stück zubewegt und den von ihm vorausgedachten Resonanzraum nur noch vergrößert. Die Kinder wollen weiterspielen, klagen ihr Recht ein. Lasst uns ihren Lebenshunger teilen und die Schönheit der Welt feiern - solange uns die Möglichkeit dazu geboten wird. Es ist eine Chance, ein Privileg und keine Selbstverständlichkeit mehr, die sich verschieben lässt. (Judith Gerstenberg, Dramaturgie)

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BILDER ZUM PROJEKT

KÜNSTLERISCHE LEITUNG

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AUTOR Lukas Bärfuss

REGIE Livio Andreina

BÜHNE, KOSTÜME, MASKE AnnaMaria Glaudemans

CHOREOGRAPHIE Graham Smith

MUSIK Bruno Amstad

DRAMATURGIE Judith Gerstenberg

PRODUKTIONSLEITUNG Claudia Capechi

GRAFIK Werner Jeker

FOTOS Emanuel Ammon

 

 

DAS STÜCK

Wohin führt uns die Zeit und was wird aus unserem Stück?
Die Kernfrage - Welche Rolle ist deine Rolle? sie bleibt!

Ende. Aus. Schluss! Das Theater ist abgesagt! Die Welt erschöpft, der Autor ohne Akteure, die Zukunft schon vergangen. Doch da meldet sich ein Kind. Es fordert sein Recht auf Leben. Ein alter Mann belehrt es. Die Bedingungen, die Bühne zu betreten, sind hart. Ein vorzeitiger Abgang ist ausgeschlossen. Das Kind ist ahnungslos, es will den Auftritt, will ins Licht. Trotzdem. Und notfalls allein. Die Lust am Spiel ist mächtiger als jede Angst. Und so wird das Rad in Gang gesetzt. Noch einmal, und wieder neu.

In Calderóns Schauspiel Das grosse Welttheater in der Neuschöpfung von Lukas Bärfuss macht sich eine Frau auf die Suche nach ihrem Weg und ihrem Glück. Sie durchlebt Höhenflüge und Abstürze, stellt sich den existentiellen Fragen, die jede und jeder, jeden Tag, in jeder Generation neu beantworten muss. Was findet sie ? Freud und Leid, Treue und Verrat, das Kleine und das Grosse : das Leben selbst, in seiner ganzen Widersprüchlichkeit.

Es hat sich viel verändert, seit Das grosse Welttheater 1655 zum ersten Mal aufgeführt wurde. War zu Calderóns Zeit das Schicksal durch die Geburt vorbestimmt, der Rahmen gesetzt, hat der heutige, westliche Mensch den Anspruch und die Pflicht, sein Leben selbst zu bestimmen, seine Biografie zu gestalten. Eine Herausforderung und oft genug eine Überforderung. Orientierung gibt es kaum. Befreit von jeder göttlichen Ordnung, muss der Mensch allein seine Richtung finden. Allzu häufig verliert er sich dabei in den eigenen Begierden, in seinen Irrtümern, findet sich im Gefängnis jener wieder, die behaupten, den Sinn des Lebens zu kennen. Oder er flüchtet sich in den Rausch, in den Materialismus, in das Vergessen, in den Zynismus. Der befreite Mensch weiss selten, was er mit seiner Freiheit anfangen soll. Trotzdem ist er gezwungen, ein Leben zu führen. Wie will er seine Zeit ausfüllen ? Wie sieht ein gelungenes Leben aus ? Was ist das Glück ?

« Welche Rolle ist deine Rolle ? » Es ist diese Kernfrage, die uns von Calderóns Stück durch alle Zeiten bleibt. Die Provokation, die von ihr ausgeht, reicht tiefer, als wir wahrhaben möchten.

 

 

EINZIGARTIGKEIT

Das Welttheater ist einzigartig

Das Welttheater handelt von den wichtigsten, den ersten und den letzten Fragen:  Welchen Sinn gibst du deinem Leben? An was glaubst du? Was machst du mit deiner Freiheit? Was bist du bereit zu opfern? Wer sind die anderen Menschen für dich? Wie willst du mit ihnen leben?

Jeder Mensch sucht eine Antwort auf diese Fragen. Von dieser Suche handelt das Welttheater. Aber nicht nur dieser Anspruch unterscheidet es von jedem anderen Freilichtspiel. Das Welttheater ist tatsächlich einzigartig!

Einzigartig durch den Ort: Die Stiftskirche Einsiedeln ist der wichtigste sakrale Barockbau der Schweiz. Das Kloster ist mehr als tausend Jahre alt.

Einzigartig durch die Dimension: Es ist das grösste Freilichttheater mit der grössten Bühne, der grössten Tribüne und den meisten Mitwirkenden.

Einzigartig durch die Tradition: Das Welttheater gibt es seit 1924 und findet 2020 zum 17. Mal statt.

Einzigartig durch das Spielvolk: Über 500 Menschen aus Einsiedeln und Umgebung – Männer, Frauen und Kinder – sind auf oder hinter der Bühne beteiligt. Dank ihnen wird die lange Einsiedler Tradition weitergeführt.

Einzigartig durch seinen künstlerischen Anspruch: Das Welttheater engagiert die erfolgreichsten und profiliertesten Theatermacher. Lukas Bärfuss gehört zu den meistgespielten Autoren der Gegenwart. Seine Stücke sorgen international für Furore. Die Inszenierungen des Regisseurs Livio Andreina begeistern Hunderttausende mit ihrer Sinnlichkeit und Tiefe.

Einzigartig durch die Einbindung der Generationen: Das Welttheater zählt bei den Mitwirkenden auf Jung und Alt und spricht mit seiner Botschaft alle Altersgruppen an.

Das Welttheater steht für Inklusion von Menschen mit Behinderung: Bei den Theaterschaffenden genauso wie beim Publikum.

Das Welttheater bringt die Welt nach Einsiedeln und Einsiedeln in die Welt – durch ein Spektakel, das höchsten künstlerischen Ansprüchen genügt und das Spiel, die Dichtung, die Musik und den Tanz in einen globalen Zusammenhang stellt.

Einzigartig!

 

INFOS & TICKETS

Alle INFOS unter
www.welttheater.ch

 

TICKETS
ab 3. Oktober 2023 unter
www.welttheater.ch