Werkstatt für Theater
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Theaterpädagogik

Man kann das Theater als die Wissenschaft
der Beschaffenheit des Menschen bezeichnen.

SCHAU-SPIEL
schau und spiel
schaue wie es spielt - lausche auf das Spiel - spiel mit (S.G.F.)

ZUR THEATERARBEIT
Notizen aus dem theaterpädagogischen Atelier der WERKSTATT FÜR THEATER

Theaterpädagogik
Mit Theaterpädagogik verstehen wir die Theaterarbeit im sozialen Feld, an Schulen, Fachschulen, im Jugendtheater, in Firmen, mit Randgruppen, im Bereich der Erziehung und Therapie.
Die Theaterpädagogik hat zwei Seiten: die pädagogische und die künstlerische. Unser Arbeitsansatz ist jedoch stets ein künstlerischer. Es sind die Gesetzmässigkeiten des Theaters, welche die Arbeitsweise prägen.
In der Theaterpädagogik geht es nicht zentral um eine künstlerische Ausbildung, sondern vor allem darum, sich über die Theaterkunst so an den Menschen zu wenden, dass er ganz am Theaterspiel beteiligt ist. Soweit das gelingt, findet der Mensch einen neuen Zugang zu seinem Leben im Ganzen. Theaterspielen lernen, heisst leben lernen.

Was ist es, in eine andere Haut zu schlüpfen? Was ist eine Rolle? Worin liegt das Geheimnis, dass Worte und Bewegungen unsere Aufmerksamkeit fesseln? Was geschieht, wenn sich zwei Augenpaare begegnen und wenn wir sprechen? Was ist ein dialogischer Raum, der Raum zwischen Du und ich?

Theater ist eine Kunst der Begegnung.
Das Schauspiel befasst sich im Wesentlichen mit den Gesetzmässigkeiten des dialogischen Raumes, mit den Beziehungsstrukturen zwischen Menschen und vor allem mit dem Unsichtbaren und dem Unerwarteten, das uns in jeder Begegnung entgegenkommt.
Improvisation mit Geste und Wort, Rollen-Spiel, Gestaltung von Dialogen befähigen und sensibilisieren die Wahrnehmung der Prozesse, die sich abspielen, wenn sich Menschen begegnen.

Theater ist eine Erfindungskunst
Begegnung auf der Bühne muss sich ständig neu erfinden, wenn sie lebendig sein will. Das erfordert innere Beweglichkeit und erweckt die kreativen Energien.

Theater ist ein Weg, konkret an der Bildung des Menschen zu arbeiten. Es ist die Theaterarbeit selbst, die fordert, sich mit dem Menschen zu befassen. Wenn es darum geht, einzelne Szenen oder ein Theaterstück zu erarbeiten, ist es unumgänglich, sich mit der Beschaffenheit des Menschen zu beschäftigen: Der Ausdruck der Gesten, die differenzierten Sprech- und Denkweisen, seine Lebensprozesse und seelischen Strukturen.

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