Wind und Füür, Wasser und Ärde
Züge, gebäre und läbe und stärbe!
Wäie, brönne, tränke, wachse
Drüll du Wält und drüll um d Achse!
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AUTOR Lukas Bärfuss
REGIE Livio Andreina
BÜHNE, KOSTÜME, MASKE AnnaMaria Glaudemans
CHOREOGRAPHIE Graham Smith
MUSIK Bruno Amstad
DRAMATURGIE Judith Gerstenberg
PRODUKTIONSLEITUNG Claudia Capechi
GRAFIK Werner Jeker
FOTOS Emanuel Ammon
Wohin führt uns die Zeit und was wird aus unserem Stück?
Die Kernfrage - Welche Rolle ist deine Rolle? sie bleibt!
Ende. Aus. Schluss! Das Theater ist abgesagt! Die Welt erschöpft, der Autor ohne Akteure, die Zukunft schon vergangen. Doch da meldet sich ein Kind. Es fordert sein Recht auf Leben. Ein alter Mann belehrt es. Die Bedingungen, die Bühne zu betreten, sind hart. Ein vorzeitiger Abgang ist ausgeschlossen. Das Kind ist ahnungslos, es will den Auftritt, will ins Licht. Trotzdem. Und notfalls allein. Die Lust am Spiel ist mächtiger als jede Angst. Und so wird das Rad in Gang gesetzt. Noch einmal, und wieder neu.
In Calderóns Schauspiel Das grosse Welttheater in der Neuschöpfung von Lukas Bärfuss macht sich eine Frau auf die Suche nach ihrem Weg und ihrem Glück. Sie durchlebt Höhenflüge und Abstürze, stellt sich den existentiellen Fragen, die jede und jeder, jeden Tag, in jeder Generation neu beantworten muss. Was findet sie ? Freud und Leid, Treue und Verrat, das Kleine und das Grosse : das Leben selbst, in seiner ganzen Widersprüchlichkeit.
Es hat sich viel verändert, seit Das grosse Welttheater 1655 zum ersten Mal aufgeführt wurde. War zu Calderóns Zeit das Schicksal durch die Geburt vorbestimmt, der Rahmen gesetzt, hat der heutige, westliche Mensch den Anspruch und die Pflicht, sein Leben selbst zu bestimmen, seine Biografie zu gestalten. Eine Herausforderung und oft genug eine Überforderung. Orientierung gibt es kaum. Befreit von jeder göttlichen Ordnung, muss der Mensch allein seine Richtung finden. Allzu häufig verliert er sich dabei in den eigenen Begierden, in seinen Irrtümern, findet sich im Gefängnis jener wieder, die behaupten, den Sinn des Lebens zu kennen. Oder er flüchtet sich in den Rausch, in den Materialismus, in das Vergessen, in den Zynismus. Der befreite Mensch weiss selten, was er mit seiner Freiheit anfangen soll. Trotzdem ist er gezwungen, ein Leben zu führen. Wie will er seine Zeit ausfüllen ? Wie sieht ein gelungenes Leben aus ? Was ist das Glück ?
« Welche Rolle ist deine Rolle ? » Es ist diese Kernfrage, die uns von Calderóns Stück durch alle Zeiten bleibt. Die Provokation, die von ihr ausgeht, reicht tiefer, als wir wahrhaben möchten.